Dienstag, 20. Januar 2009

Oh-bah-maaa

Also ich weiß ja nicht, wie es meinem gezählten einen Leser geht oder meiner gezählten einen Leserin (unter uns, da hat sich offensichtlich jemand verklickt), aber ich fühle mich gerade vollkommen verunsichert.
Nun, soll sein. Heute ist der 20. Jänner, der Tag, an dem das neue Jahr so richtig beginnt:
  • der Winter kann zwar noch schlimm werden, aber kaum schlimmer als er schon war.
  • die Naherwartung auf eine Erholungspause hin ist in Sicht und der Thermenausflug ist gebucht.
  • und Barack Hussein Obama ist Präsident der USA!
Wie sagte einmal Volker Piespers: "Es geht nichts über ein einfaches Weltbild. Wenn man weiß, wer der Böse ist, dann hat der Tag Struktur." Und jetzt auf einmal ist ein Guter der Häuptling der Bösen, die Kräfte der Evangelikalen, die jetzt acht lange Jahre lang ihren Präsidenten hatten, sind unterlegen. Mal sehen, was die jetzt machen! Werden sie in einer gemäßigten Form neu erstarken und vielleicht zu einem interessanten Kooperationspartner für katholische ChristInnen? Oder werden sie in der Opposition radikalisiert und noch fundamentalistischer? Kommt vielleicht - wie zur Zeit Clintons - der gewaltbereite Flügel wieder auf? Man wird sehen und man wird wohl auch selbst sein Verhältnis zu den USA überdenken müssen - bislang war es mir persönlich durchaus einige Euro Wert, dieses Land zu "umfahren" oder besser gesagt daran vorbei zu fliegen.
Nun lassen wir uns überraschen! Eine Wirtschaftskrise dieses Ausmaßes hätte vor einem knappen Jahrhundert wahrscheinlich innerhalb von einem halben Jahr zu einem Krieg irgendeiner Art geführt.
Aber jetzt ist er Präsident ... der US-Präsident, dessen zweiter Vorname Hussein ist (hätte man das vor fünf Jahren jemanden erzählt, die Einweisung in die geschlossene Anstalt wäre einem sicher gewesen), der Farbige an der Spitze der Nation von weißen, christlichen Männern.
Wir dürfen gespannt sein, was daraus wird:
  • eine männliche Evita, Star und caritatives Zugpferd?
  • ein neuer Martin-Luther King, der einen Traum hat?
  • oder vielleicht ein farbiger Gorbatschow, der am eigenen Glasnost scheitern wird?
Wir werden sehen.