Heute begab ich mich kurz nach 18 Uhr an die Universität Wien zum Hörsaal 47, wo für 18:30 ein Vortrag angekündigt war. Ich traute meinen Augen nicht, als ich am Ende der Stiege auf eine Menschentraube auflief, die in den Hörsaal hineinwollte.
Noch weniger traute ich meinen Augen, als ich in den Hörsaal kam: alle Sitzplätze restlos besetzt, Leute auf den Stufen und SeniorInnen am Fensterbrett - am mittleren, zwei Meter hoch, keine Ahnung, wie die da raufgekommen sind. Der Boden rund um den Pult, die Heizkörper und alles andere, wo man noch sitzen oder stehen konnte, war auch besetzt. Kurzum, es sah ärger aus als in den Braulik- und Wucherer-Vorlesungen in meinen ersten Semestern. An das stattfinden des Vortrags war nicht zu denken.
Ergo: Übersiedeln in den Hörsaal 33, der dem Vernehmen nach für 240 Personen Sitzplätze bieten soll. Was auf der Galerie los war, kann ich garnicht sagen, unten bot sich aber nach dem Eintreffen der Hörsaalbesetzer aus HS 47 wieder ein ähnliches Bild: In den Bänken saßen die Leute Hintern an Hintern, auf den Fensterbrettern - die hier nicht so hoch sind - genauso und einige begnügten sich mit Stehplätzen.
Dann konnte der Vortrag stattfinden: es sprach der brasilianische Universitätsprofessor und Befreiungstheologe Leonardo Boff. Das allerdings ist einen eigenen Blog-Eintrag wert.