In meiner persönlichen Statistik von Frankreichreisen sind eindeutig drei Buchstaben die unbestrittene Nummer 1: CDG - Charles de Gaulle, der Flughafen, nicht der Politiker. Ansonsten habe ich außer einer Frankreichreise in der Schulzeit und einer Woche Taizé nichts von diesem Land mitbekommen. Und das war auch gut so, denn die Sprache, die man dort mit einiger Penetranz und Ausschließlichkeit zu sprechen pflegt, steht in meiner Sympathieliste irgendwo zwischen Steuernachzahlung und Fußpilz.
Umso interessanter war es für mich, Straßburg kennenzulernen. Echte Bilingualität findet man dort zwar hauptsächlich auf den Straßenschildern und in manchen Ortsnamen (deren elsässische Herkunft man meist auch nur am Schriftbild erkennen kann), aber wenn man es versucht, stellt man fest, dass mehr Leute als man dachte durchaus der deutschen Sprache mächtig sind.
Viel Wasser, viele Brücken und ein beeindruckendes Münster prägen das Stadtbild - das kulturelle Erbe hat unter der Reformation einerseits gelitten, andererseits auch davon profitiert. Die vortridentinischen Raumteiler, für Fachkundige: Lettner, konnten offenbar die protestantischen Gemeinden eher brauchen als die durch das Konzil von Trient reformierten Katholiken.
Naja, wollt eigentlich nur deponieren, zahlt sich aus, dort hin zu fahren.