Im Rahmen der verpflichtenden Fortbildung bin ich als katholischer Religionslehrer natürlich am Ende der unterrichtsfreien Arbeitszeit noch schnell nach Rom und habe mich auch gleich gegenüber vom dortigen Unterrichtsministerium einquartiert.
Die wichtigsten Erkenntnisse:
Während das imperium romanum hauptsächlich auf Strategie und Planung aufgebaut war (und kaum einmal militärische Auseinandersetzungen durch numerische Überlegenheit für sich entschieden hat), gilt heute der Grundsatz: "Ich bin Italiener, ich habe keinen Plan!" (Kellner beim Versuch, einen wackeligen Tisch weniger wackelig zu machen).
Man hört auch von den alten Römern, dass sie Nachrichten verfasst und per Boten durch das halbe Reich geschickt haben, wenn das notwendig war. Von Information halten die "jungen" Römer allerdings absolut garnichts: "Chiuso per ferie" am runtergelassenen Rollo reicht doch, um jemanden, der sowieso gerade festgestellt hat, dass hier kein Betrieb ist, zu sagen, dass hier kein Betrieb ist. Der nächste Shop? Finde es selbst heraus! Und dann erfährst du auch, ob der nicht auch gerade "chiuso per ferie" hat. Scheint so, als würde man Koordination für irgendwas Unordentliches halten, das der Papst verboten hat.
Freitag, 28. August 2009
Mittwoch, 19. August 2009
Frankreich light
In meiner persönlichen Statistik von Frankreichreisen sind eindeutig drei Buchstaben die unbestrittene Nummer 1: CDG - Charles de Gaulle, der Flughafen, nicht der Politiker. Ansonsten habe ich außer einer Frankreichreise in der Schulzeit und einer Woche Taizé nichts von diesem Land mitbekommen. Und das war auch gut so, denn die Sprache, die man dort mit einiger Penetranz und Ausschließlichkeit zu sprechen pflegt, steht in meiner Sympathieliste irgendwo zwischen Steuernachzahlung und Fußpilz.
Umso interessanter war es für mich, Straßburg kennenzulernen. Echte Bilingualität findet man dort zwar hauptsächlich auf den Straßenschildern und in manchen Ortsnamen (deren elsässische Herkunft man meist auch nur am Schriftbild erkennen kann), aber wenn man es versucht, stellt man fest, dass mehr Leute als man dachte durchaus der deutschen Sprache mächtig sind.
Viel Wasser, viele Brücken und ein beeindruckendes Münster prägen das Stadtbild - das kulturelle Erbe hat unter der Reformation einerseits gelitten, andererseits auch davon profitiert. Die vortridentinischen Raumteiler, für Fachkundige: Lettner, konnten offenbar die protestantischen Gemeinden eher brauchen als die durch das Konzil von Trient reformierten Katholiken.
Naja, wollt eigentlich nur deponieren, zahlt sich aus, dort hin zu fahren.
Umso interessanter war es für mich, Straßburg kennenzulernen. Echte Bilingualität findet man dort zwar hauptsächlich auf den Straßenschildern und in manchen Ortsnamen (deren elsässische Herkunft man meist auch nur am Schriftbild erkennen kann), aber wenn man es versucht, stellt man fest, dass mehr Leute als man dachte durchaus der deutschen Sprache mächtig sind.
Viel Wasser, viele Brücken und ein beeindruckendes Münster prägen das Stadtbild - das kulturelle Erbe hat unter der Reformation einerseits gelitten, andererseits auch davon profitiert. Die vortridentinischen Raumteiler, für Fachkundige: Lettner, konnten offenbar die protestantischen Gemeinden eher brauchen als die durch das Konzil von Trient reformierten Katholiken.
Naja, wollt eigentlich nur deponieren, zahlt sich aus, dort hin zu fahren.
Dienstag, 18. August 2009
Karinthisches Frühchristentum
Erstaunlich, was sich im heutigen Kärnten zwischen 4. und 6. Jahrhundert so alles abgespielt hat.
Da kommt man in ein kleines Kaff, Globasnitz/Globasnica, und stößt auf Ausgrabungen von Römern und Goten, findet die Fundamente frühchristlicher Kirchen, einer arianischen und einer "katholischen" ...
Keine 200 km weiter eine Ortschaft mit dem klingenden Namen St. Peter in Holz - frühchristlicher Bischofssitz und Römerstadt unter dem Namen Teurnia. Eine Bischofskirche aus dem 5. Jahrhundert und eine Friedhofskirche mit einem bedeutenden Mosaik haben die Archäologen um Prof. Glaser dort gefunden.
Ach ja, und da wäre dann noch der Nonnosus von Molzbichl zu erwähnen, ein Diakon aus dem 5. Jahrhundert, der den Wiener TheologInnen seit den späten 90ern ein Begriff sein müsste.
Auf die große Frage, was diese Erkenntnisse für die Lehrtätigkeit bringen könnten, habe ich allerdings noch keine zufriedenstellende Antwort.
Da kommt man in ein kleines Kaff, Globasnitz/Globasnica, und stößt auf Ausgrabungen von Römern und Goten, findet die Fundamente frühchristlicher Kirchen, einer arianischen und einer "katholischen" ...
Keine 200 km weiter eine Ortschaft mit dem klingenden Namen St. Peter in Holz - frühchristlicher Bischofssitz und Römerstadt unter dem Namen Teurnia. Eine Bischofskirche aus dem 5. Jahrhundert und eine Friedhofskirche mit einem bedeutenden Mosaik haben die Archäologen um Prof. Glaser dort gefunden.
Ach ja, und da wäre dann noch der Nonnosus von Molzbichl zu erwähnen, ein Diakon aus dem 5. Jahrhundert, der den Wiener TheologInnen seit den späten 90ern ein Begriff sein müsste.
Auf die große Frage, was diese Erkenntnisse für die Lehrtätigkeit bringen könnten, habe ich allerdings noch keine zufriedenstellende Antwort.
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