Als ewiger Student ist mir der Verzeichnisdienst studivz ein Begriff. Wie bei den meisten, die sich neu für diesen Dienst registrieren, habe ich mich auch gehörig über die neue Wortschöpfung "gruscheln" gewundert, die dem Vernehmen nach eine Mischung aus "grüßen" und "kuscheln" sein soll. Der erste Gedanke meinerseits war soetwas wie "gruseln mit s-Fehler".
Ich mach Schluss!
Gruselig kam mir dann auch eine andere Funktion vor: Wer sich eine stattliche Freundschaftsliste angelegt hat, erhält bei jedem angeklickten Profil eines Freundes gleich automatisch den Link mitgeliefert: "Freundschaft beenden".
Gut, so bleibt es wenigstens nicht nur der Jugend vorbehalten, ihre Beziehungen per sms zu beenden, wieder aufzunehmen, wieder zu beenden ...
Ein bisschen komisch mutet es schon an, wenn einerseits das Wort Freundschaft bemüht wird, andererseits aber ein Mausklick genügt, um diese zu beenden. Ist das Freundschaft? Was ist überhaupt Freundschaft? Und die typische Lehrer-Frage: Schaffen wir es heute eigentlich noch, in der Erziehung zu vermitteln, was Freundschaft eigentlich bedeuten sollte?
ungelesen
Der Gedanke, dass dieser Blog bis dato vermutlich nur von den Leuten gelesen wird, die ich hie und da um Feedback und Kommentare bitte (meinen FreundInnen also), hat etwas Beruhigendes an sich. Vielleicht wollten die Betreiber von Netlog auch derart beruhigen, als sie die Funktion "Meldungen ungelesen machen" einbauten. Von einer Kollegin eingeladen, ihr dortiges Profil anzusehen, habe ich alles Mögliche entdeckt und inzwischen selbst ein Profil dort. Das Profil der Kollegin habe ich noch immer nicht gefunden. Dafür habe ich herausgefunden, dass Netlog über Fähigkeiten verfügt, die ich bisher nur von diesem kleinen Kästchen bei "Men In Black" kannte: Meldungen ungelesen machen. Dankbar für diese neue Möglichkeit habe ich gleich einen Link zu Bastian Sicks "Zwiebelfischchen" gesetzt.
Große Karpfenarche
Eine traurige Entdeckung musste ich dann machen: die Homepage des Hotels La Perla in Rimini wurde überarbeitet. Die deutschsprachige Version dieser Internetseite war wirklich eine Fundgrube für interessante Sprachschöpfungen, Übersetzungsfehler und andere Doppeldeutigkeiten. Wo sonst fand man ein Hotel, bei dem "eine lange Stange 24 Stunden geöffnet" hat und das Wäscheservice direkt am Zimmer arbeitet. Aja, und nicht zu vergessen: das Hotel verfügte über eine "große Karpfenarche" - gerade in der Vorweihnachtszeit doch etwas sehr Nützliches. Herauszufinden, was tatsächlich damit gemeint war, das kostete einige Zeit. Und Zeit ist kostbar.
Wetter ändern
Ein wahrer Zeitfresser hat sich diesen Herbst in mein Leben gedrängt: der MSN Messenger, dessen Funktionen zu durchschauen mir bis dato noch nicht gelungen ist. Wie so vieles in der virtuellen Welt hat auch dieses Programm ungeahnte Fähigkeiten, die mich völlig überrascht haben:
Nicht nur, dass er einem das Wetter anzeigt, nein, damit gibt sich Bill Gates nicht zufrieden: Gleich daneben wird noch ein Link angebracht, der dem vielsagenden Text "Ändern" unterlegt ist. Schwerstens toll, dachte ich mir, und hab draufgeklickt, um die Temperatur gleich einmal von 3 auf 30 Grad raufzudrehen.
Das Wetter würde ich gerne des Öfteren ändern können, aber leider entzieht sich das dem Zugriff aller Menschen, auch Bill Gates wird mit all seinen Milliarden hier keine Ausnahme bilden. Und das ... ist gut so!