Mittwoch, 16. Oktober 2013

Prinzessinnen und die vermissten Prinzen

Ich bin ja üblicherweise kein Freund dieser Diktion vonwegen "geraubte Kindheit" - weil ja Kindheit immer noch Kindheit ist, auch wenn sie nicht aus dem Aufspulen von Audio-Kassetten mit Bleistiften besteht (oder was auch immer man sich darunter vorstellt).
Trotzdem finde ich diese Dokumentation sehenswert, vor allem deswegen, weil sie aufzeigt, was unsere Pädagogik und Juristerei heutzutage alles nicht können und nicht ermöglichen.


Kurz gefasst kann man daraus lernen:
Kinder sollen das tun, womit man Geld verdienen kann - wohl gemerkt, das "man" schließt die Kinder selbst nicht ein. Dieses Motiv zieht sich durch alle Ebenen - Werbung, Sexualität, Ethik, Bildung ...
Kinder, mit denen man kein Geld verdienen kann, sind schlechte Kinder.

Die Horrorvorstellung wären wohl Kinder, die

  • in der Schule etwas lernen und kein Geld in die Nachhilfeindustrie bringen, 
  • auf ihre Kleidung acht geben und daher höchstens wachstumsbedingt neues Gewand brauchen (ganz schrecklich wenn sie dann noch die Kleidung größerer Geschwister verwenden und - Gott behüte - für Anlässe wie Baden gar keine Kleidung kaufen)
  • verantwortlich mit ihrem Körper umgehen, sodass man ihnen weder Windeln verkaufen kann, noch eine Abtreibung und womöglich nicht einmal den Teil der Kondome, der ihnen nicht irgendwo aufgedrängt wird, 
  • mit ihrem Körper womöglich sogar zufrieden sind, so wie er ist, und damit der Schönheitschirurgie und den zahlreichen Branchen, die mit dem Schlankheits- und Diätswahn ihr Geld verdienen wertvolle Einnahmen vorenthalten,
  • miteinander sprechen und das in echt, weswegen weder Telephonanbieter noch Internet-Seiten an ihrer Kommunikation verdienen können ...
Solche Horror-Kinder will doch niemand, oder?

Ähnliches Thema: http://relireg.blogspot.co.at/2010/06/marchenprinz-und-andere-syndrome.html